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Trainer von Askania Bernburg Lehmeier macht nach dem Winter weiter

Trainer von Askania Bernburg Lehmeier macht nach dem Winter weiter
Foto: Brückner

Bernburg. Das Wort „Coaching“ ist mittlerweile untrennbar mit dem Fußballsport verbunden. Der Begriff vereint alle Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Trainers in sich. Er ist längst nicht mehr nur der Mann an der Seitenlinie, sondern vielmehr auch Berater, Psychologe, Pädagoge, Zeugwart, Betreuer, Motivator und „Medizinmann“. All diese Anforderungen verlangen Disziplin, Ehrgeiz und Verantwortungsbewusstsein. Die Gratwanderung zwischen Lehrer und Freund, zwischen Autorität und Ansprechpartner, zwischen Geduld und Anspruch macht einen guten Trainer aus. Benjamin Lehmeier vereint, obwohl er erst 26 ist, viele dieser Eigenschaften. Deswegen haben sich die Verantwortlichen des TV Askania Bernburg entschieden, dass er über die Winterpause hinaus Trainer der Oberliga-Mannschaft bleibt.

„Viele haben sich beworben“

Rückblick: Anfang November übernahm Lehmeier das Amt von Lucian Mihu. Es war geplant, dass der vorherige Co-Trainer bis zum Winter im Amt bleibt. Seitdem wurden Gespräche mit Kandidaten geführt. „Viele Trainer haben sich bei uns beworben“, sagt Max-Martin Schulze, der Sportliche Leiter. Doch der richtige, oder eher: Einer, der die Aufgabe besser schultern könnte als Lehmeier, war nicht dabei.

Zumal in den vier Partien, in denen der junge Trainer an der Linie stand, eine Reaktion des Teams zu sehen war. Zwar musste sich Bernburg in Pokal und Oberliga dem Spitzenreiter VfB Germania Halberstadt geschlagen geben, präsentierte sich dabei aber stark. Und auch in den Auftritten gegen den VFC Plauen (0:1) und in doppelter Unterzahl gegen Schott Jena (1:1) war Askania die bessere Mannschaft. Die Beförderung Lehmeiers von der Teilzeit- zur Dauerlösung kommt daher jetzt wenig überraschend daher. „Wir wollen ihm die Chance geben, sich weiter zu beweisen“, sagt Schulze. „Er hat es sich verdient“, fügt Vereinspräsident Michael Angermann an.

Dennoch fahndet Askania Bernburg natürlich weiter. Zum einen nach Neuzugängen, wo der Verein mit dem 32 Jahre alten ehemaligen lettischen Nationalspieler Maksims Rafalskis bereits einen ersten Erfolg bekannt geben konnte. Zum anderen aber auch nach einem Co-Trainer, der Benjamin Lehmeier in seinen Aufgaben unterstützt. Wenn der Kader vollständig ist, sind fast 20 Spieler beim Training. „Das ist für einen zu viel“, weiß Angermann. Der neue Mann soll zudem ein klares Anforderungsprofil mitbringen. „Wir suchen jemanden, der schon ein bisschen älter ist und Struktur mit hereinbringen kann“, so der Präsident.

Lehmeier selbst ist freilich glücklich darüber, weiterhin der Oberliga-Mannschaft als Cheftrainer vorzustehen. „Es ist auf jeden Fall eine schöne Sache“, sagt er und fühlt sich für die Arbeit der vergangenen Wochen ein Stück weit bestätigt. „Die letzten Wochen sind ja, bis auf die Ergebnisse, ganz gut abgelaufen.“ Ob es nun von besonderer Bedeutung ist, dass die Personalie vor dem letzten Hinrundenspieltag geklärt ist? „Das interessiert, glaube ich, nicht so“, sagt Benjamin Lehmeier, „ich denke, das wird ganz einfach übernommen.“

Zusatzmotivation

Im letzten Spiel des Jahres gastiert Askania Bernburg am Sonnabend (13 Uhr) beim SSV Markranstädt. Und das Ziel ist klar: „Wir wollen ein gutes Gefühl mit in die Winterpause nehmen“, sagt Lehmeier, der beim Tabellenvorletzten auf die gesperrten Nicolas Weber (5. Gelbe), Vincent Dabel und Martin Salis (beide Rot) verzichten muss. Dennoch ist er „sehr überzeugt“ davon, dass seine Mannschaft den Bock umstoßen kann.

Und gelingt Askania Bernburg tatsächlich der erste Dreier nach fünf sieglosen Partien, könnte das Team auf einen Nichtabstiegsplatz springen. Zumindest, wenn der Brandenburger SC Süd in Plauen verliert. „Das ist eine Zusatzmotivation“, erklärt Benjamin Lehmeier, „über dem Strich zu stehen, wäre ein richtig gutes Gefühl.“ Auch für den neuen Cheftrainer. (mz)

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung - Lokalsport Bernburg

09.12.2016

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