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Oberliga: Sträflich frei in der 90. Minute

FC Carl Zeiss Jena II - TV Askania Bernburg 2:3 (2:1)

Oberliga: Sträflich frei in der 90. Minute
Foto: Harlott

Jena. Christian Wegeners eigene Bilanz war eher so lala. Bis zu seinem Kreuzbandriss im Herbst 2015 hatte der heute 27-Jährige in 35 Oberliga-Partien für den TV Askania Bernburg drei Tore erzielt. Für einen Mittelfeldspieler ist das keine ganz so schlechte Quote, aber durchaus auch ausbaufähig.

Nach seiner Verletzung hatte Wegener bis zur Winterpause der aktuellen Saison acht Spiele absolviert. Und allesamt torlos beendet.

Ob das auch einer der Gründe dafür war, dass Benjamin Lehmeier während der Vorbereitung auf die Rückrunde auf die fixe Idee kam, Wegener zum Abwehrspieler umzufunktionieren, ist nicht übermittelt. Jedoch hat der Askania-Trainer damit keinen Fehler gemacht, wie sich am vergangenen Sonnabend noch einmal gezeigt hat.

„Eigentlich erschreckend“

Da nämlich schoss Christian Wegener Bernburg zum 3:2-Erfolg beim FC Carl-Zeiss Jena II. Nach einem Treffer im Spiel gegen Inter Leipzig war es schon Wegeners zweites Tor als Verteidiger. Sozusagen hat er in seiner neuen Rolle nicht nur geholfen, die Defensive zu stabilisieren, sondern auch an Torgefahr gewonnen. „Eigentlich erschreckend“, sagte Christian Wegener nach dem Auswärtssieg lachend.

Das Tor zum 3:2 in Jena war aber eines der einfacheren Kategorie. In der letzten Aktion der Partie segelte ein Bernburger Freistoß aus dem rechten Halbfeld in den Strafraum der Jena-Reserve. Und für Wegener sah sich offenbar kein Abwehrspieler der Hausherren verantwortlich.

„Ich war selber überrascht, wie alleine ich war“, so der Torschütze, der fünf Meter vor dem Tor ganz alleine stand und nur den Fuß hinhalten musste. Der Schiedsrichter pfiff direkt danach ab. Und besiegelte damit einen „absolut verdienten Sieg“, wie Wegener fand.

Der Defensivmann ging sogar noch eine Stufe weiter und sprach von der besten Saisonleistung.

Dennoch sah es sehr lange Zeit danach aus, dass der TV Askania die Heimreise ohne Punkte antreten müsse. Jena II lag nach 34 Minuten durch zwei Treffer vom besten Oberliga-Torschützen Artur Mergel (16 Treffer) mit 2:0 vorn.

„Wir konnten das selber nicht glauben“, sagte Christian Wegener, da Bernburg schon in der ersten Halbzeit drückend überlegen war. „Wir hatten die ganze Zeit ein positives Gefühl“, so Wegener.

Mit einem Punkt nicht zufrieden

Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff sorgte Michal Zawada mit dem Anschlusstreffer jedoch für weiteren Mut. Und: „Es ist schwer zu sagen, ob wir es ohne diesen Treffer noch geschafft hätten“, gestand Christian Wegener.

So jedoch blieb Bernburg auch in der zweiten Hälfte am Drücker und erspielte sich weiter Chancen, hatte in zwei Situationen aber auch Glück, dass Jena offensiv in Überzahl zu überhastet war.

In der 82. Minute traf dann Marcus Bäcker nach einem Freistoß zunächst zum Ausgleich für Askania, das sich damit jedoch nicht zufrieden geben wollte. „Wir wollten drei Punkte“, so Wegener, der dann in der letzten Aktion des Spiels doch noch sträflich frei für den Erfolg sorgte. Und auch seine persönliche Bilanz weiter aufbesserte.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung - Lokalsport Bernburg

10.04.2017

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