Oberliga: Fehlende Entschlossenheit bei TV Askania Bernburg
BSG Wismut Gera - TV Askania Bernburg 3:1 (1:0)
Gera. Die Weichen waren eigentlich richtig gut gestellt. Wenn auch fremde Hilfe dafür zuständig war. Schon am Samstagnachmittag musste der FSV Barleben im vierten Rückrundenspiel in der Fußball-Oberliga seine vierte Niederlage einstecken. Und die BSG Chemie Leipzig, die mit 3:0 in Barleben gewann, hatte dadurch nicht nur ihre Aufstiegschance gewahrt, sondern ganz nebenbei auch dem TV Askania Bernburg Schützenhilfe geleistet. Denn die Mannschaft von Trainer Benjamin Lehmeier hätte mit einem Sieg in Gera am Sonntag an Barleben vorbeiziehen können. Der benutzte Konjunktiv ist allerdings bewusst - und er ist der Feind des Verlierers. Denn es blieb: Hätte.
Rückstand nach drei Minuten
Askania musste sich am Sonntagnachmittag nämlich mit 1:3 bei der BSG Wismut geschlagen geben. Auch Trainer Lehmeier sprach danach von einer „vergebenen Chance“.Denn erstmals seit dem neunten Spieltag hätte Bernburg auf Tabellenplatz 13, das rettende Ufer, springen können.
Dass die Saalestädter das am Ende jedoch verpassten, lag an zwei Phasen, in denen sie zu unkonzentriert agierten. Und das ging schon am Anfang los.
Bereits in der dritten Spielminute wurde Bernburg vom Tabellensechsten überrumpelt. Die Hausherren konnten einen Ball in der eigenen Defensive klären und danach schnell umschalten. Der TVA vermochte es im eigenen Sechzehner mehrfach den Ball nicht zu klären, so dass Dennis Blaser ihn am Ende über die Linie drücken konnte. „Das war natürlich sehr ungünstig“, sagte Benjamin Lehmeier, der danach sah, wie seine Mannschaft „ein paar Minuten gebraucht“ hat, um sich von dem frühen Schock zu erholen.
Nach der verschlafenen Anfangsphase allerdings kam Bernburg immer besser in die Partie. „Wir sind dann bestimmend“, fand Lehmeier. Die Gäste hatten größere Spielanteile und auch einige Fernschüsse sowie Standards. Und eine richtig große Chance. Nach einer Flanke von Tom Fraus kam der Ball aus einem Gewühl am zweiten Pfosten in Richtung Tor, konnte jedoch von einem Wismut-Verteidiger noch auf der Linie geklärt werden. Was eben der Unterschied zu Gera an diesem Tag war. „Wir bekommen den Ball nicht reingestochert“, haderte der Askania-Coach mit der allgemein fehlenden Entschlossenheit.
In der Anfangsphase des zweiten Spielabschnitts leistete sich Bernburg dann die zweite verschlafene Phase. Entgegen den Vorgaben des Trainers. „Wir wollten mit spielerischer Überlegenheit weiter Ruhe ins Spiel bringen“, sagte Benjamin Lehmeier. Das Gegenteil war aber der Fall. In der 53. Minute kassierte der TVA wieder über Außen und wieder erst im Nachschuss das 0:2 durch Pedro Fagan. Und nur sieben Minuten später traf Carsten Weis bereits zur 3:0-Entscheidung. „Wir waren geschockt“, so Lehmeier.
Nicht nachtrauern
Danach kam Askania zwar noch einmal etwas besser auf, mehr als der Ehrentreffer durch das neunte Saisontor von Kapitän Mario Hesse (68.) sollte aber nicht mehr gelingen. „Leider“, so Lehmeier.
Der verpassten Chance auf einen Nichtabstiegsplatz zu springen will der 26 Jahre alte Trainer aber nicht lange nachtrauern. „Dafür haben wir gar keine Zeit“, sagte er. „Das nächste Ziel ist Sandersdorf.“ Am übernächsten Freitagabend hat der TVA die SG Union zu Gast und will den dritten Heimsieg im dritten Freitagabend-Heimspiel in der Rückrunde feiern. Und die Partie in Gera? „Die ist nach dem Training am Dienstag vergessen“, betonte Benjamin Lehmeier.
19. Spieltag: Sandersdorf setzt sich ab
Der kommende Gegner des TV Askania Bernburg, die SG Union Sandersdorf, hat am 19. Spieltag einen ganz wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht und jetzt schon zehn Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge. Die Mannschaft von Trainer Mike Sadlo feierte am Sonntagnachmittag einen 2:0-Heimsieg über den Tabellenvierten Einheit Rudolstadt. Sandersdorf entschied die Partie spät (75., 88.). Der abstiegsbedrohte Brandenburger SC Süd bleibt nach der 2:5-Pleite bei Jena II derweil unten drin.