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Nach umstrittenem Elfer in Markranstädt - Askania Bernburg überwintert auf Abstiegsplatz

SSV Markranstädt - TV Askania Bernburg 2:1 (0:0)

Nach umstrittenem Elfer in Markranstädt - Askania Bernburg überwintert auf Abstiegsplatz
Foto: Bösener

Markranstädt. Es hatte irgendwie etwas von einem alten Westernfilm. Raik Hildebrandt und Patrick Baldauf standen sich gegenüber. Der Kapitän des SSV Markranstädt und der Torhüter des TV Askania Bernburg. Es lief die 90. Minute. Spielstand: 1:1. Elfmeter für Markranstädt.

Baldauf starrte Hildebrandt an und versuchte, sich groß zu machen. Hildebrandt blickte auf den Boden, versuchte cool zu wirken. Beide hatten Druck, Bernburg und Markranstädt stecken in der Fußball-Oberliga tief im Abstiegskampf. Als Torwart, sagt man zumindest, kann man bei einem Elfmeter nur gewinnen. Patrick Baldauf wird das in diesem Zusammenhang wohl nicht bestätigen können, denn Raik Hildebrandt verlud den 26-jährigen Askania-Torhüter und traf für den SSV Markranstädt zum Sieg.

Tagesform nicht erreicht

Bernburg hat zum Abschluss der Hinrunde verloren. Zum zehnten Mal insgesamt, zum sechsten Mal in den letzten sieben Pflichtspielen. Und Bernburg wird deswegen auch auf einem Abstiegsplatz überwintern.

Das ist allerdings nicht das, was Trainer Benjamin Lehmeier am meisten zu schaffen machte. Sondern es war eher die Tatsache, dass seine Mannschaft in Markranstädt nie die Leistung auf den Platz brachte, die sie in den vergangenen Wochen auf den Platz brachte, wie zum Beispiel am letzten Wochenende, wo Askania gegen Schott Jena auch in doppelter Unterzahl das bessere Team war. „Es war wie Tag und Nacht“, sagte Lehmeier.

Warum Bernburg urplötzlich in eine Art Lethargie verfiel, konnte der Trainer aber noch nicht erklären. „Die Umstellungen können ein Grund sein“, erklärte er. Lehmeier musste in Markranstädt auf die gesperrten Martin Salis, Vincent Dabel und Nicolas Weber verzichten. „Aber daran alleine ist es nicht festzumachen. Es war so, dass wir unsere Tagesform dieses Mal nicht erreicht haben.“

Askania Bernburg lässt Kampfgeist vermissen

Markranstädt war von Anfang an die bissigere Mannschaft. „Sie haben gespielt wie ein Team, dass im Abstiegskampf steckt“, so Lehmeier. Die Gastgeber haben sich in die Partie hereingekämpft, was Bernburg ein Stück weit hat vermissen lassen. Zur Enttäuschung von Benjamin Lehmeier. „Wenn ich sagen muss, dass Petto (Torhüter Patrick Baldauf; Anm. d. Red.) einer unserer Besten war, sagt das viel aus“, meinte der Trainer.

Schon in der ersten Halbzeit erspielte sich der SSV Markranstädt ein deutliches Übergewicht. Auch an Chancen, so dass es Baldauf zu verdanken war, dass es zur Pause 0:0 stand. Zu Beginn des zweiten Abschnitts hatte Christopher Kullmann dann die bis dato größte Chance der Partie. Der Mittelstürmer Bernburgs nahm eine Hereingabe von Tom Fraus mit vollem Risiko, setzte den Ball aber über das Tor. Im direkten Gegenzug erzielte Eric Berger nach einer guten Einzelleistung das Tor zum 1:0 (49.).

15 Minuten später traf Askanias Kapitän Mario Hesse nach Vorlage von Kullmann aber schon zum Ausgleich, kurz vor dem Ende ereignete sich dann allerdings eine Szene , die Benjamin Lehmeier nicht sehr hart kritisierte, sondern als „passend zu unserem Spiel“ bezeichnete. Denn der entscheidende Elfmeter war zumindest umstritten.

Jetzt bei Null anfangen

Aleksejs Gilnics spielte im eigenen Strafraum einen Rückpass zu Keeper Baldauf, wobei ein SSV-Angreifer über Gilnics’ Passbein stolperte. „Wir haben es alle so gesehen, dass das kein Elfmeter war“, sagte Trainer Lehmeier, der mit seinem Team am Ende zwar verdient, aber aufgrund der entscheidenden Szene eben auch unglücklich verlor.

Bernburg überwintert damit auf Platz 14, mit einem Rückstand von drei Punkten auf den Brandenburger SC Süd, der zudem zwei Partien weniger absolviert hat. An der Ausrichtung Lehmeiers für die Rückrunde ändert aber auch die Niederlage in Markranstädt nichts. „Wir müssen versuchen, alles, was war, auszublenden“, sagte der Trainer, „wir müssen im Winter bei Null anfangen.“

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung - Lokalsport Bernburg

11.12.2016

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