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Kevin Wolschke gehört zu den Leistungsträgern

Kevin Wolschke gehört zu den Leistungsträgern
Foto: Bösener

Bernburg. Für den TV Askania Bernburg war der 16. Oktober 2016 ein Tag wie so viele in der Hinrunde in der Fußball-Oberliga. Es war ein Auswärtsspieltag, der mit einer 0:3-Niederlage in Rudolstadt endete. Für Kevin Wolschke allerdings war dieser 16. Oktober 2016 kein so gewöhnlicher Tag.

Wolschke, 22 Jahre alt, 1,85 Meter groß, raspelkurze Haare, ist Innenverteidiger. In Rudolstadt allerdings war das anders. Askania war ersatzgeschwächt, nur elf Feldspieler hatte Lucian Mihu damals dabei. Also musste der Trainer experimentieren. Und leidtragend war eben Wolschke, der von seinem eigentlichen Handwerk, dem Gegentoreverhindern, zum Entgegengesetzten wechseln musste: Er wurde von Mihu als „falsche Neun“, diese Art verkappter Stürmer, die im Fußball aktuell schwer in Mode ist, aufgeboten. „Damit“, sagt Wolschke jetzt im Blick zurück, „habe ich damals auch nicht gerechnet.“

Die Krux war allerdings noch eine andere: Kevin Wolschke konnte die Partie damals nicht beenden, in der Halbzeit musste er mit einem Bänderanriss im Fuß ausgewechselt werden. „Dieser Tag“, meint er heute, „war ein Knackpunkt.“

Den Trainerwechsel genutzt

Kevin Wolschke fiel erst einmal ein paar Wochen aus. Bei Askania ging es dagegen weiter in Richtung Tabellenkeller. Und so weit, dass sich Verein und Trainer Mihu darauf einigten, die Zusammenarbeit zu beenden. Benjamin Lehmeier übernahm. Und pünktlich zum ersten Spiel des neuen Coachs war auch Wolschke wieder fit. Seitdem hat er in fünf von sieben Pflichtspielen in der Defensive durchgespielt.

Der Innenverteidiger hat sich in den letzten Monaten nicht nur zu einer Konstante bei Askania entwickelt, sondern auch zu einem Leistungsträger. Wolschke ist spätestens seit der Rückrundenvorbereitung nicht mehr aus der von Lehmeier favorisierten Dreierkette wegzudenken, besticht da mit Zweikampfstärke, Stellungsspiel und einem sauberen Spielaufbau. „Ich bin auf einem guten Weg“, sagt er dazu bescheiden selber.

Ein Trainerwechsel ist immer eine Chance. Nicht nur für einen Verein. Auch für manche Spieler. Um nun keinen falschen Eindruck zu erwecken: Wolschke hatte auch unter Lucian Mihu seine Einsatzzeiten. Nur hatte man als Außenstehender nie das Gefühl, dass er gesetzt sei. Und dieses Gefühl bestätigt sich, wenn man sich mit Kevin Wolschke darüber unterhält. „Ich war jetzt nicht hinten dran“, sagt er dann, „aber es war halt schwierig für mich.“

Der 22 Jahre junge Mann ist jemand, der das Vertrauen und auch einen gewissen Zuspruch braucht. „Das macht bei mir eine Menge aus“, gesteht er, „ich muss wissen, woran ich bin.“ Unter Lehmeier ist Wolschke einer derjenigen, die man als gesetzt ansehen kann. „Benni gibt mir Selbstvertrauen“, sagt der Innenverteidiger und betont: „Ich brauche das.“

Und Wolschke zahlt dieses Vertrauen zurück. Mit Sicherheit auf dem Feld. Stimmt bei ihm der Kopf, stimmt die Leistung. Wie beispielsweise vor zwei Wochen im Heimspiel gegen Halle. Beim 1:0 war er neben Torwart Patrick Baldauf bester Bernburger.

„Wir müssen das gewinnen“

Am bevorstehenden Freitagabend hat Askania Bernburg erneut ein Heimspiel. Mit dem FSV Barleben ist ein Team zu Gast (19 Uhr, Sparkassen-Arena), das von Bernburg mit einem Heimsieg mit in den Abstiegskampf gezogen werden kann. Und Kevin Wolschke erwartet genau das. „Die Frage stellt sich für mich gar nicht, wir müssen das gewinnen“, meint er.

Wolschke sagt im Gespräch über das Barleben-Spiel auch, dass besonders die Mentalität gefragt sein wird. Das ist diese bestimmte Art, wie Menschen denken und fühlen. Und Kevin Wolschke weiß ganz genau, wie wichtig das ist. (mz)

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Am 18. Spieltag kommt es auch noch zu einem weiteren Duell zweier Mannschaften aus Sachsen-Anhalt. Am Sonntag empfängt der SV Merseburg 99 den VfL Halle 96. Halle steht mit nur vier Zählern am Tabellenende und kann getrost bereits als designierter Absteiger gesehen werden.

Ebenfalls noch um den Klassenerhalt kämpfen der Brandenburger SC Süd und Union Sandersdorf. Brandenburg hat am bevorstehenden Wochenende dabei Schott Jena zu Gast, Sandersdorf muss zur zweiten Mannschaft des FC Carl-Zeiss Jena reisen.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung - Lokalsport Bernburg

10.03.2017

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