Jan Bauer - Der Defensiv-Allrounder von Askania Bernburg
Bernburg. Jan Bauer macht einen erschöpften Eindruck. „Eigentlich“, sagt er am Freitagabend und fängt dabei an zu lachen, „war ich schon vor dem Training kaputt.“
Askania Bernburg hat gerade die letzte Einheit vor dem Oberliga-Duell mit dem VFC Plauen absolviert. Bauer war 90 Minuten dabei. Es ist wichtig, das herauszustellen. Denn regelmäßig trainieren kann der 28-Jährige nicht immer.
„Meist schaffe ich es zweimal“, erzählt er. Diese Woche war so gesehen eine gute Woche. Bauer konnte dreimal mittrainieren. Die Belastung ist aber noch ein bisschen ungewohnt.
Jan Bauer : „Ich brenne für diesen Verein“
Jan Bauer ist erst seit wenigen Wochen wieder Teil der Oberliga-Mannschaft des TVA. Er hatte sich nach der letzten Saison eine Pause genommen. „Grundsätzlich“, sagt er am Freitag, „bin ich nicht ganz freiwillig wieder zurück.“
Ein Rückblick: Als Askania Bernburg Mitte Juni seine zweite Oberliga-Spielzeit beschloss, wurde auch Jan Bauer verabschiedet. Der Defensivallrounder hatte sich entschlossen, eine sportliche Pause einzulegen.
Bauer wollte sich erst einmal auf die wirklich wichtigen Dinge des Lebens konzentrieren: Er hat mittlerweile geheiratet, seine berufliche Laufbahn vorangetrieben.
Für semiprofessionellen Fußball war da kein Platz, keine Zeit. Und: „Es war auch mal schön, dass mir in dieser Zeit nichts wehgetan hat, ich nie schwere Beine hatte“, sagt Bauer.
Doch natürlich war er nicht aus der Welt. Jan Bauer hat seinen Verein verfolgt, er hat Spiele gesehen, der Kontakt zum Team riss nie ab. „Mein Name war nie ganz weg“, sagt er.
Jan Bauer hat sehr nah mitbekommen, wie Askania Bernburg in dieser Saison Stück für Stück in die Krise gerutscht ist - wie die Ergebnisse oft dem Aufwand nicht gerecht wurden, und vor allem wie die Verletzungsmisere nicht enden wollte.
„Da fällt es einem schwer, zuzugucken“, meint Bauer zwar, doch er gibt auch unumwunden zu: „Es wäre mir lieber gewesen, wenn mich keiner gebraucht hätte.“
Doch Jan Bauer wurde gebraucht. Dringend. Und er ist da. 20 Minuten gegen Brandenburg, 70 in Merseburg, am vergangenen Sonnabend gegen Halberstadt hat er das erste Mal wieder durchgespielt.
Natürlich ist er noch nicht da, wo er mal war. Die Kondition hinkt, „man fühlt sich ein bisschen steif“, sagt er. Doch Bauer hilft dem Team dennoch. Mit seiner Erfahrung, seiner Qualität. Vor allem aber mit seiner Einsatzbereitschaft. Jan Bauer ist wichtig für den ganzen Club, er ist eine rare Identifikationsfigur. „Ich brenne für diesen Verein“, sagt er.
Wie lange Jan Bauer das noch auf Oberliga-Niveau macht, ist nicht vorauszusehen. Er will sich nicht festlegen, sagt, er befinde sich aktuell in einer „Testphase“.
Beruf und Fußball sind nicht leicht unter einen Hut zu bekommen. Dass er diese Saison zu Ende spielt, ist gut möglich, aber nicht sicher. „Das wird situationsbedingt entschieden“, sagt Jan Bauer. Jetzt muss er sich erst einmal vom Training ausruhen.
Das Heimspiel des TVA gegen Plauen wird am Sonnabend um 13.30 Uhr in der Sparkassen-Arena angepfiffen.
Oberliga Süd : 12. Spieltag
Der 12. Spieltag in der Oberliga Süd steht ganz im Zeichen der Tabellenspitze. Die vier Topteams stehen sich an diesem Sonnabend in direkten Duellen gegenüber.
Spitzenreiter VfB Germania Halberstadt muss zum Tabellenvierten FC Einheit Rudolstadt reisen, während zeitgleich Chemie Leipzig den Verfolger SV Merseburg 99 begrüßt. In Barleben kommt es zur Neuauflage des Landespokal-Viertelfinals zwischen dem FSV und Halle 96.