E1-Junioren: Wenn sich ein Unentschieden wie eine Niederlage anfühlt
SV Einheit Bernburg – SV Blau – Weiß Könnern 1:1 (0:0)
Bernburg. Die äußerlichen Voraussetzungen waren bestens, ein schöner Spätsommertag, nicht zu kalt oder zu warm und obendrein ein Heimspiel. Doch bereits beim Zusammentreffen in der Kabine kamen erste Zweifel auf. Obwohl aufgestellt, fehlte Jason unentschuldigt, ein Spieler kam zu spät und zwei weitere Kinder klagten bereits über Unwohlsein und machten deutlich – es geht heute nicht so gut. Wenn ich dann noch an das Freitag Training denke, wo einigen Kindern es anzumerken war, dass der Wochenausklang nicht unbedingt Fußballtraining heißt. Aber der rote Faden beginnt am Freitag und endet am Sonntag mit zwei verschenkten Punkten.
Im Detail: In der ersten Halbzeit waren beide Mannschaften damit beschäftigt sich erst einmal abzuchecken, keine Vorteile für beide Teams. Allerdings war das Spiel recht laufintensiv für unsere Jungs, da es Könnern verstand den Ball über wenige Anspielstationen in unseren Strafraum zu bringen. Kleinere Stellungsfehler in der taktischen Raumaufteilung mussten halt durch mehr Laufarbeit kompensiert werden, das sollte sich konditionell später rächen. Es gab die eine oder andere Chance auf beiden Seiten, ohne wirklich gefährlich zu sein. In der Halbzeit gaben wir entsprechende Anweisungen und wechselten den bis dahin angeschlagenen Christian ein. In der 31 Minute sorgte er dann auch mit einem klassischen Kontertor für die verdiente 1:0 Führung. In den Trainingseinheiten geübtes Passspiel, den Ball auch über eine größere Distanz sicher abzuspielen und dann im Spiel nicht umsetzen? Statt dessen alles läuferisch, allein, egoistisch zu machen ist der falsche Weg und kostet Kraft und Puste, die einigen dann sichtbar fehlte. Klassisch ausgekontert fingen wir dann in der 36. Minute den Gegentreffer zum 1:1. Wir hatten in der Folge durch gute Einzelaktionen mehr vom Spiel und drängten auf die Entscheidung. Leider gelang es nicht alte Egoismen abzustreifen und mannschaftsdienlich zu spielen. Zwei Situationen im Strafraum in Überzahl, der ballführende Spieler suchte die Entscheidung im Ein zu Eins gegen den Torwart, obwohl zwei einschussbereite, besser positionierte Mitspieler bereit standen. Wer so Chancen vergibt und hinterher noch meckert, weil die Abwehr überspielt wurde – da besteht am Dienstag dringender Redebedarf. Unser Felix der sonst bisher das Tor hütete wurde heute ins kalte Wasser geschmissen. Er musste auf unterschiedlichen Positionen draußen spielen, um erkrankte und fehlende Spieler zu ersetzen. Ich finde, er hat seine Feuertaufe mit Bravour bestanden. Ein Wort zu unserer Ergänzungsbank, jeder möchte spielen und genügend Einsatzzeit haben. Wenn ein Spiel aber auf Messers Schneide steht und ich selbst nicht einer der Leistungsträger bin, dann kann ich meine Mannschaft anfeuern und so meinen Beitrag leisten, auch wenn ich keine Einsatzzeit hatte. Wir Trainer bauen in diesen Momenten auf die Erfahrung der spielstärkeren Spieler, um einen Punkt zu behalten und nicht mit leeren Händen dazustehen. Kaspern und freche Reden tragen nicht zu mehr Einsatzzeit bei. Liga und Pokalspiele sind Spiele bei denen die Ergebnisse für die gesamte Mannschaft wichtig sind, Freundschaftsspiele können jederzeit als Lernfaktor anberaumt werden.
Kader: Janne Richter ©,TW, Jeremy Schneider, Jacob Müller, Christian Schoon(1), Florian Henze, Dennis Schaaf, Vincent Müller, Julius Zöllner, Theodor Hammermann, Lucas Henze, Felix Gemende
Trainer: Maik Müller, Co Trainer: Torsten Walkewitz, Betreuer: Peter Henze und Enrico Schaaf