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Die Sache mit den Ideen

TV Askania Bernburg - VFC Plauen 0:1 (0:1)

Die Sache mit den Ideen
Foto: Brückner

Bernburg. Als am vergangenen Sonnabend die 23. Minute im Oberliga-Spiel zwischen Askania Bernburg und dem VFC Plauen lief, hatte sowohl Ivan Franjic als auch Patrick Baldauf eine Idee. Franjic, der Mittelfeldspieler des VFC, empfing in Strafraumnähe einen schönen Pass und hatte freie Bahn in Richtung Baldauf, dem Askania-Torhüter, der nach hartnäckigen Adduktorenproblemen zum ersten Mal seit knapp zwei Monaten wieder spielte. Baldauf machte, ein, zwei Schritte aus seinem Tor.

Seine Idee: „Wenn er sich den Ball noch einmal vorgelegt hätte, wäre ich vermutlich vor ihm dran gewesen“, sagte er. Franjics Idee allerdings war eine ganz andere. Der 19-Jährige nahm den Ball nur kurz an, ließ ihn einmal auftitschen und überlupfte Baldauf. Askania Bernburg verlor gegen Plauen mit 0:1.

Kullmann fällt kurzfristig aus

Es war eine unglückliche Rückkehr für Patrick Baldauf ins Bernburger Tor. Der 26-Jährige hatte im Großen und Ganzen nicht viel zu tun. Und man kann ihm auch in dieser einen Szene keinen großen Vorwurf machen. Denn selbst wenn Baldauf etwas defensiver bleibt, kann er den gut gehobenen Ball wohl nicht erreichen.

Und wenn er komplett auf der Linie bleibt, nimmt Ivan Franjic den Ball vielleicht mit und sucht sich die Ecke aus. Dennoch war es eine unglücklich aussehende Szene. „Ein dummes Tor“, sagte Baldauf selber in Anbetracht dessen, dass Askania den eigenen Ballbesitz im Vorfeld zu leicht hergab. Doch nicht nur der Treffer führte zur nächsten Niederlage - es gab auch noch andere Gründe.

Askania Bernburg musste gegen den VFC Plauen kurzfristig umstellen. Erst wenige Stunden vor dem Spiel stand fest, dass Mittelstürmer Christopher Kullmann, der im Landespokal-Viertelfinale in der Vorwoche gegen Halberstadt eine gute Leistung gezeigt hatte, ausfallen wird. Max Kretschmer, der nach seiner schweren Oberschenkelverletzung sein Comeback feierte, lief als Ersatz für Kullmann im Sturm auf.

Für Druck gesorgt

„Das war nicht schlecht“, fand Trainer Benjamin Lehmeier. Kretschmer ist ein anderer Spielertyp, konnte mit seinem Tempo für Druck sorgen. Doch Askania fehlte es an Durchschlagskraft. Schon in der ersten Hälfte, als Bernburg in den ersten 20 Minuten die aktivere Mannschaft war, bevor Plauen mit dem Führungstor das Spielgeschehen in die Hand nahm. Besonders deutlich wurde das Problem aber erst im zweiten Abschnitt.

Bernburg hatte dort in der Offensive immer wieder gute Ansätze, gute Ideen. Aber während Plauens Franjic in der ersten Hälfte aus seiner Idee ein Tor machte, blieb es bei den Gastgebern bei den Ideen.

Bernburg versuchte häufig über die Flügel zum Erfolg zu kommen - was im Grunde nicht schlecht war, doch gut ein halbes Dutzend gute Eingaben fanden in der Mitte keinen Abnehmer. „Wir haben den Strafraum nicht gut besetzt“, haderte Lehmeier, „uns hat ein Stück weit die Präsenz gefehlt.“

Nächste Woche beim Spitzenreiter

Askania Bernburg verlor am Sonnabend bereits zum achten Mal in dieser Saison, bleibt damit auf dem ersten Abstiegsplatz stecken und gastiert am kommenden Wochenende auch noch bei Spitzenreiter Germania Halberstadt. Die Aussichten sind nicht so rosig, Patrick Baldauf war da schon am Sonnabend ganz ehrlich. „Wir müssen vielleicht auch ein bisschen hoffen, dass sie übermütig sind“, sagte er. Ob Baldauf in Halberstadt wieder das Tor hüten kann, steht übrigens noch nicht fest - die Adduktoren machen wieder Probleme.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung - Lokalsport Bernburg

 

21.11.2016

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