Askania Bernburg in Brandenburg- Finale oder Abstiegskampf?
Bernburg. Der Brandenburger SC Süd hat Anfang der Woche das große Los gezogen. Vor zwei Wochen zog der Verein durch einen 2:0-Erfolg über den Nord-Oberligisten SV Germania Schöneiche in das Viertelfinale des Landespokals in Brandenburg ein. Und am Montag wurde dem BSC der wohl größte im Topf verbliebene Name zugelost: der FC Energie Cottbus. Zwar spielt der ehemalige Bundesligist seit dem Sommer nur noch in der Regionalliga und hat nach bisher zehn Spielen auch schon neun Zähler Rückstand auf den Tabellenführer Carl-Zeiss Jena, aber trotzdem: Energie Cottbus, das klingt einfach nach etwas.
Nicht mehr nur Platz 6 für Bernburg: Abstiegskampf pur
Doch das „Mega-Event“, wie es der Brandenburger SC auf seiner Facebookseite nennt, ist noch Zukunftsmusik und findet erst in drei Wochen statt. Am Sonnabend (14 Uhr) stellt sich zunächst einmal Askania Bernburg auf dem Werner-Seelenbinder-Sportplatz vor. Grauer Oberliga-Alltag statt Pokal-Kracher. Und statt dem Kampf um die Sensation - der Kampf gegen den Abstieg.
In Bernburg hat mittlerweile ein Umdenken stattgefunden. Das zu Beginn der Spielzeit ausgegebene Ziel, Platz sechs, wurde spätestens am vergangenen Wochenende zu den Akten gelegt. Askania unterlag beim FC Einheit Rudolstadt 0:3, die fünfte Niederlage im achten Spiel. „Wir sind jetzt mitten im Abstiegskampf“, stellte Lucian Mihu direkt nach der Partie klar. Eine Ansicht, die sich auch wenige Tage später nicht geändert hat. Der Trainer des TVA spricht im Vorfeld der anstehenden Partie in Brandenburg erstmals in dieser Spielzeit von einem Sechs-Punkt-Spiel. „Das ist ein Finale“, sagt Mihu. Und: „Egal wie, wir müssen es gewinnen.“
Kleiner Kader und Verletzungsprobleme beim Askania Bernburg
Brandenburg liegt nur drei Punkte vor Bernburg. Mit einem Sieg könnte Askania zum Liga-Neuling - in den vergangenen Jahren spielte der BSC in der Nordstaffel - aufschließen. Es wäre der so dringend benötigte Befreiungsschlag, schon seit dem zweiten Spieltag wartet Mihus Mannschaft auf einen Dreier. Die Krux an der Sache allerdings: Bernburg spielt nicht unbedingt wie ein Abstiegskandidat.
„Unser größtes Problem ist das Personal“, sagt der Trainer. Bernburg hat einen kleinen Kader und zudem viele Verletzungsprobleme. In Rudolstadt saßen nur der 17-jährige Vincent Luthe und Lucian Mihu selber als Ersatzspieler auf der Bank. Und: „Es sieht aktuell nicht besser aus.“
Jan Bauer kehrt zurück für Bernburg
Im Vergleich zur Vorwoche werden zwar Kapitän Mario Hesse und Mittelstürmer Christopher Kullmann in den Kader zurückkehren, dafür steht hinter den Einsätzen von Kevin Wolschke, Christian Wegener und Martin Salis Fragezeichen. Dafür wird Jan Bauer gegen Brandenburg in den Kader zurückkehren. Der Defensivallrounder hatte sich nach der vergangenen Saison eine Auszeit genommen, steht nun aber vor seiner Rückkehr
Am Sonnabend erwartet Lucian Mihu dann einen unangenehmen Gegner. „Ich schätze sie so ein wie Sandersdorf“, sagt er, „sie werden aggressiv sein, laufen, kämpfen.“
Der BSC hat zwar eine der jüngsten Mannschaften in der Oberliga. Nur fünf Spieler im kompletten Kader sind älter als 23. Dennoch sind kaum große Leistungsschwankungen zu erkennen. In fünf von acht Spielen hat die Mannschaft unentschieden gespielt. Ein Resultat, das für Askania Bernburg wohl zu wenig wäre.
Schließlich gibt es in einem Finale immer einen Sieger.