5. Spieltag Oberliga: Ein bisschen verkehrte Welt
TV Askania Bernburg - BSG Wismut Gera 2:2 (0:0)
Bernburg. Auf einmal konnte sich Lucian Mihu einen kurzen Lacher dann doch nicht verkneifen. Natürlich ist die Lage beim TV Askania Bernburg nach dem 2:2-Unentschieden am Sonnabend gegen Wismut Gera nicht viel rosiger als vorher. Askania hinkt seinen eigenen Ansprüchen weiterhin hinterher. Das weiß man, weswegen Mihu nach der Partie auch einen Satz wie „Wir müssen uns unserer Platzierung bewusst sein“ sagte. Doch das größte Problem in den letzten Wochen, dass Bernburg keine Tore schießt, wurde gegen Gera zumindest ein bisschen behoben. Musste Bernburg allerdings erst zwei Tore kassieren, um zu treffen, Herr Mihu? Der Trainer lachte. Er wusste, dass die Frage eine Farce war.
Punkt gewonnen?
Denn Gegentore kassiert, hat Askania Bernburg in den letzten Spielen auch. Aber das Unentschieden gegen Gera, es war doch ein bisschen anders als die Partien zuvor. Denn Bernburg hatte diesmal am Ende keine Punkte verschenkt, wie zum Beispiel in Barleben (0:2) vor einer Woche. Sondern diesmal hatte es noch einen Punkt gewonnen, oder? „Schwer zu sagen“, befand Mihu, „wenn man sieht, dass der Gegner in der 70. das 2:0 macht, dann haben wir einen Punkt gerettet. Aber wir können das Spiel am Ende auch noch gewinnen.“
Doch von vorn: Der TV Askania Bernburg ist hochmotiviert in die Partie gegen Wismut Gera gegangen. Endlich sollte der zweite Saisonsieg, der erste vor heimischer Kulisse, her. Nur, umsetzen konnte es die Mannschaft zunächst nicht. Gera war im ersten Abschnitt die bessere Mannschaft, hatte auch die besseren Chancen. Zur Halbzeitpause blieben beide Teams aber noch torlos.
Das sollte sich allerdings gut 20 Minuten nach dem Wiederanpfiff ändern. Wismuts Kapitän Frank Müller verwandelte einen Handelfmeter in der 64. Minute zum, zu diesem Zeitpunkt verdienten, 1:0. Nur fünf Minuten später hätte Christopher Kullmann jedoch schon ausgleichen können. Der Angreifer brachte den Ball bereits am Gera-Torhüter vorbei, Müller rettete jedoch in höchster Not. „Und in der nächsten Aktion bekommen wir das 2:0“, beobachtete Mihu, der in der Halbzeitpause Christian Wegener angeschlagen (Wadeprobleme) auswechseln musste. Raimison Draiton dos Santos verwertete eine Hereingabe per Kopf (72.).
Hesse und Wolschke retten
Es war der Zeitpunkt, zu dem Askania Bernburg wie der sichere Verlierer aussah. Und Lucian Mihu war nach der Partie ehrlich. „Wenn wir das Spiel verloren hätten, hätten wir nicht mehr von Pech reden können“, so der Trainer. Die Niederlage wäre zu diesem Zeitpunkt verdient gewesen. „Ich muss aber die Reaktion meiner Mannschaft loben“, sagte er weiter.
Bernburg kam durch einen Elfmeter von Mario Hesse (76.) und einen Treffer von Kevin Wolschke (80.), der aus dem Gewühl heraus traf, zurück. Es war ein bisschen wie verkehrte Welt in der in Bernburg. Hatte der TVA in den Partien zuvor aus vielen Chancen wenig Tore gemacht, machte er diesmal aus wenig viel. Die Möglichkeit zum Sieg blieb fünf Minuten vor dem Schlusspfiff aber ungenutzt. Für Mihu war das okay. „Ein Unentschieden geht am Ende wohl auch in Ordnung“, sagte er.